Durchschnittliche Gebrauchtwagenpreise sinken durch Dieselfahrzeuge

VMF-Restwertindex 2017: VW und Audi-Dieselmodelle beeinflussen Marktpreise negativ / Preise für gebrauchte Leasingfahrzeuge gehen im Schnitt auf 35,2 % der UPE zurück /

Durchschnittliche Gebrauchtwagenpreise sinken durch Dieselfahrzeuge

Restwerte: Rückgang durch Dieselfahrzeuge

Im letzten Quartal 2016 waren die Marktpreise für rund drei Jahre alte typische Leasingrückläufer leicht zurückgegangen. Diese Tendenz hat sich im Laufe des Kalenderjahres 2017 fortgesetzt, insbesondere auch, weil die von der Abgasaffäre betroffenen Fahrzeuge von Volkswagen und Audi wieder in die Auswertung des VMF-Restwertindikators mit einbezogen wurden. „Daneben hat die verstärkte Dieseldiskussion in den letzten Monaten die Abwärtsentwicklung beschleunigt“, sagt Michael Velte, Vorstandsvorsitzender des VMF – Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften. So sei der VMF-Restwertindikator alleine aktuell um einen Prozentpunkt auf 35,25 % der unverbindlichen Preisempfehlung (UPE) der Hersteller gefallen.

Dieselfahrzeuge beeinflussen die Wertentwicklung gebrauchter Fahrzeuge zunehmend stärker und die o. g. Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns führen zu einer zusätzlichen Beschleunigung. Das zeigte der VMF-Restwert-Indikator im November 2017. Noch schwieriger sei die Vermarktung von älteren Dieselfahrzeugen der Euro-4-Norm oder niedriger. Da helfe auch die Subvention nicht. Dies betrifft aber eher private Autobesitzer, denn in den deutschen Fuhrparks der Unternehmen dominieren nach wie vor Dieselfahrzeuge, die überwiegend der Abgasnorm Euro 5 (Neufahrzeuge ab 2011) oder Euro-6 (ab 2015) entsprechen. „Das ist einer der Vorteile von Leasing, dass schneller auf neue Technologien umgestellt wird“, sagt Velte. Die Mitgliedsgesellschaften des VMF können weiterhin eine stabile Situation bei Bestellungen von neuen Dieselfahrzeugen verzeichnen, die allesamt über EU6 verfügen.

Die gute Nachricht: Leasingnehmer, die Kunden von VMF-Gesellschaften sind, haben keinen Nachteil bei der Leasingrückgabe ihrer Fahrzeuge zu befürchten. „Auch wenn die Restwerte einzelner Rückläufer gesunken sind, wurde das Risiko von unseren Mitgliedern bereits im Vorfeld berücksichtigt und eingepreist. Die betriebswirtschaftlich angemessene und vorsichtige Kalkulation unserer Leasing-Angebote hilft uns und den Kunden, die Kosten im Griff zu behalten“, unterstreicht Velte. „Da zeigt sich besonders deutlich der Vorteil des Fullservice-Leasings,“ so der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der markenunabhängigen Leasinggesellschaften weiter.

Ausblick

„Bereits bis Mitte 2019 werden die meisten Leasingverträge für Dieselfahrzeuge mit Euro-5-Norm auslaufen, so dass sie dann bei der Vermarktung von Leasing-Rückläufern faktisch keine Rolle mehr spielen werden“, beschreibt Velte die Situation bei den Mitgliedsunternehmen des VMF. 2019 stehen dann bereits wesentlich die Dieselfahrzeuge mit Euro-6-Norm zur Vermarktung an, für die die heute diskutierten Risiken – wie zum Beispiel das Einfuhrverbot in Innenstädte – keine Rolle spielen wird. „Gepaart mit der Situation, dass für viele Fuhrparkbetreiber Dieselfahrzeuge die Mobilitätsanforderungen unter TCO-Gesichtspunkten noch am besten erfüllen, gehen wir von einem weiterhin sehr hohen Dieselniveau in deutschen Flotten aus“, erklärt der VMF-Vorsitzende. Anders als beim Privatkundengeschäft der Automobilhersteller seien bei den gewerblichen Großkunden daher mittelfristig zwar Verschiebungen zu erwarten. „Allerdings sehen wir noch keine signifikante Verschiebung zu Ottomotoren oder alternativen Antrieben“.

Privatkunden hingegen haben in der Regel andere Ansprüche an ihr Fahrzeug und haben in der Vergangenheit oft Dieselfahrzeuge bei den Händlern gekauft, um Kraftstoffkosten zu sparen. Heute befürchtet so mancher Privatkunde, dass diese Einsparungen zu Nichte gemacht werden. Im Privatkundenmarkt ist daher ein deutlicher Rückgang der Dieselbestellungen und eine Verschiebung zu Benzinern festzustellen. Außerdem verzögern laut DAT-Dieselbarometer 27 Prozent der befragten Privatkunden ihren Autokauf, um das Ergebnis der Diskussion abzuwarten. Im Ergebnis haben auch weniger Gebrauchtwagen den Besitzer gewechselt: So wurden 16 Tsd. weniger Benziner und 68 Tsd. weniger Diesel-Pkw laut DAT von Januar bis September 2017 gebraucht gekauft. Wären die Fahrverbote vom Tisch, würden 33 Prozent der Privatleute (derzeit 14 %) wieder einen Diesel wählen. In den Flotten ist dagegen die Bestellung bei Dieselfahrzeugen gemäß der VMF-Beobachtung ungebrochen stabil.

Keinesfalls sollten sich die Hersteller darauf ausruhen und nach der zuletzt operativen Hektik wieder „einen Gang herunterschalten“. Denn langfristig wird es deutliche Verschiebungen in der Antriebsart von Fahrzeugen geben und das wird vor dem Flottengeschäft auch nicht Halt machen. Von ganz besonderer Bedeutung wird allerdings die Nagelprobe werden, wenn es in Stuttgart tatsächlich zu ersten Einfuhrverboten kommen wird. Kommt es dazu jedoch nicht, wird das insgesamt zu einer Entlastung in dieser Diskussion führen, die bis heute mit vielen Ängsten und viel Unsicherheit verbunden ist.

Der VMF, der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften, fokussiert sich auf Qualitäts- und Zukunftssicherung. Er versteht sich als Kompetenzzentrum für Fuhrparkmanagement. Ihm gehören die bedeutendsten herstellerunabhängigen Flottenleasinggesellschaften mit langjähriger Erfahrung an. Mit ihrer gemeinsamen Arbeit setzen sie Branchenstandards, um dem anspruchsvollen Flottenbetreiber, Sicherheit und Transparenz beim Management seines Fuhrparks zu bieten. Sie sind objektive Berater zu Wirtschaftlichkeit und Effizienz im Fuhrpark durch eine alleine auf die Bedürfnisse des Fuhrparks abgestimmte Fahrzeugleasing-Service Kombination. Gerade für Fuhrparkneulinge sind sie erste Anlaufstelle.

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