Mit Stahl und Verstand gegen Fahrraddiebe

Mit Stahl und Verstand gegen Fahrraddiebe

Der im vergangenen Herbst veröffentlichte TV-Werbespot „Das sicherste Fahrradschloss der Welt“ zeigt es: Fahrraddiebstahl und die Frage, wie man sein Rad davor schützen kann, hat nichts an Aktualität verloren. Kreative Ideen gibt es einige. Doch oft reicht auch schon der gesunde Menschenverstand aus, um Fahrraddieben das Leben schwer zu machen. Der pressedienst-fahrrad zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Rad im Alltag sicher sichern können.

Vorbeugen statt nachweinen
[pd-f / cp] Rund 345.000 Fahrräder wurden im Jahr 2009 als gestohlen gemeldet, heißt es in der Diebstahlstatistik des Bundeskriminalamtes, die alljährlich vom ADFC ausgewertet wird. Die Dunkelziffer liege, wie bei allen Statistiken, deutlich höher. 24 Prozent dieser gemeldeten Fahrräder waren zum Zeitpunkt des Diebstahls nicht angeschlossen. Die Aufklärungsquote liegt schon seit Jahren bei gerade einmal 10 Prozent. Diebstahlvermeidung ist also definitiv die bessere Methode, als die Hoffnung darauf zu setzen, dass das gestohlene Rad wieder auftaucht.
Der Klassiker des „nicht abgeschlossen und doch geklaut“ ist der kurze Gang zum Bäcker oder zum nächsten Kiosk, um sich mal schnell Brötchen oder eine Zeitung zu kaufen. Das An- und Abschließen des Rades kostet in solchen Fällen meist mehr Zeit als der Einkauf selbst, weshalb man hier schnell denkt: Ach was solls, bin ja gleich wieder da. Das trifft dann aber oft auf das Rad nicht mehr zu. Denn die Gelegenheit macht Diebe.

„Für solche kurzen Einkaufssituationen ist ein Fahrrad mit Rahmenschloss, wie zum Beispiel unser Prominence Modell, empfehlenswert“, weiß Anke Namendorf vom Radhersteller Koga (www.koga.com). „Zum einen hat sich an dieser Schlossgattung was die Qualität betrifft in den letzten Jahren viel getan und zum anderen ist dies eine wirklich schnelle Methode, um das Rad für kurze Zeit vor Gelegenheitsdieben zu schützen.“

Anschließen statt Abschließen
Soll das Velo jedoch für längere Zeit an einem Ort stehen bleiben, reicht das schlichte Abschließen nicht aus, denn das Rad kann so schnell weggetragen werden. „Das Fahrrad sollte möglichst immer an etwas angeschlossen werden, das fest im Boden verankert ist“, rät Andreas Hombach von wsm, Hersteller ADFC- und VSF-zertifizierter Fahrrad-Abstellanlagen (www.wsm.eu). „Ein Laternenpfahl oder ein Anlehnbügel, der oft in Einkaufszonen aufgestellt ist, eignen sich hierfür hervorragend.“ Dabei empfiehlt es sich speziell den Rahmen und wenn möglich auch ein oder beide Laufräder mit dem Schloss zu sichern. „Allerdings sollte man darauf achten, dass das Schloss nicht zu tief hängt“, weiß Torsten Mendel vom Schlossspezialisten Abus (www.abus.de). „Das Schloss sollte möglichst hoch am Fahrrad angebracht werden. Andernfalls ist es für Diebe deutlich leichter einen Bolzenschneider einzusetzen, weil sie ihn dann, eingeklemmt zwischen dem Boden und ihrem eigenen Körpergewicht, gut ansetzen können.“
Nahezu unangreifbar für Bolzenschneider sind Faltschlösser wie etwa das Bordo Granit X-Plus von Abus. Die einzelnen Glieder des Schlosses bestehen aus 5,5 mm starkem und gehärtetem Spezialstahl und sind zum Schutz des Fahrradrahmens mit Kunststoff ummantelt. Außerdem lässt sich dieses Schloss leicht handhaben und gut am Rahmen des Rades verstauen.

Immer mal den Standort wechseln
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Haben wir uns einmal daran gewöhnt, unser Rad bei täglichen Routinewegen, wie etwa dem zur Arbeit, an eine bestimmte Stelle zu stellen, lassen wir uns diesen Radparkplatz nicht so schnell nehmen. „Das merken aber auch professionelle Diebe, die dann gut abschätzen können, wann sie ausreichend Zeit haben, um sich das Rad unter den Nagel zu reißen“, sagt Gunnar Fehlau, Leiter des pressedienst-fahrrad. Deshalb sollte das Bike immer mal wieder seinen Standort wechseln.
Nachts ist das Rad besser im Keller, in der Garage oder in der eigenen Wohnung aufgehoben. „Allerdings sollten Sie auch bei der Keller-Variante das Fahrrad immer festschließen“, rät Andreas Hombach. „Es werden immer wieder Fahrräder aus den vermeintlich sicheren, weil abgeschlossenen Kellern gestohlen.“

Eine Frage des Preises?
Ebenso wie beim Fahrrad wird auch beim Schlosskauf oft die Frage gestellt: Wie viel darf es kosten? Eine Faustregel besagt: 10 Prozent des Fahrradwertes sollten in ein Schloss investiert werden, maximal kosten gute Fahrradschlösser jedoch 120 Euro. Zu viel? Mal ehrlich: Besser 80 Euro in ein neues Fahrradschloss investiert, als 800 Euro in ein neues Rad, oder?

Foto: / ADFC / J. Lehmkühler
Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…

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